Werbung
 Übersetzung für 'Ehrenhandel' von Deutsch nach Englisch
NOUN   der Ehrenhandel | die Ehrenhändel
affaire d'honneurEhrenhandel {m}
affair of honor [Am.]Ehrenhandel {m}
affair of honour [Br.]Ehrenhandel {m}
3 Übersetzungen
Neue Wörterbuch-Abfrage: Einfach jetzt tippen!

Anwendungsbeispiele Deutsch
  • 1585 geriet „der alte“ Sebastian von Weitershausen in Heilbronn in einen schweren Ehrenhandel mit Hans Ludwig Lyher zu Talheim, seinem früheren Mündel, der ihm Urfehde schwören und zur Strafe drei Jahre in Ungarn gegen die Türken Militärdienst leisten musste.
  • Vermutlich kam er bei einem Ehrenhandel ums Leben.
  • Mit Provokationen wurde der ausgemachte Gegner zu Äußerungen gebracht, die als Beleidigung und damit als Grund für einen Ehrenhandel aufgefasst werden konnten; in manchen Fällen herrschte dabei aber stilles Einvernehmen.
  • Aus Jena ist ein Komment überliefert, der um 1790 von Orden und Landsmannschaften gemeinsam aufgestellt wurde. Er regelt Ehrenhändel zwischen den Verbundenen und den Profanen.
  • Im Jahre 1889 stellte der Verkehrsgast Malermeister Müller aus Karlsruhe seinen Entwurf für ein Wappen vor. Dieses wurde einstimmig von der Aktivitas angenommen. Das Wappen blieb bis heute unverändert. In den Jahren darauf entbrannte die Diskussion um die Satisfaktionsfrage innerhalb der Aktivitas. Letztlich stellte die Aktivitas fest, dass sie aus ihrer theologischen Natur heraus nicht fechten sollte, der akademische Geist der Zeit aber Ehrenhändel erfordere, die Satisfaktionsfrage den Mitgliedern also freizustellen sei. 1894 führte der Akademisch Theologische Verein die „verbriefte Satisfaktion“ ein, der Paukbetrieb wurde aufgenommen.

  • Seine Bedeutung liegt vor allem in der Reform des in Österreich bei Offizierskorps und Studentenschaft verbreiteten Ehrenkodex, indem er die bis dahin weitgehend anerkannten Duellregeln von Franz von Bolgár einer grundlegenden Revision unterzog. Er trat während seiner Aktivenzeit mindestens elf Mal auf Säbel an und galt als Experte im österreichischen Säbelzweikampf. Der von ihm in Zusammenarbeit mit anderen Waffenstudenten (darunter Franz Aubell, später Rektor der Hochschule in Leoben) erarbeitete und unter seinem Namen veröffentlichte "Ritterliche Ehrenschutz" wurde bald nach seinem Erscheinen in mehreren österreichischen Universitätsstädten übernommen und wird noch heute von vielen waffenstudentischen Korporationen als verbindlich anerkannt. Eine der wesentlichen Änderungen gegenüber den Regeln nach Bolgár war die Abkehr von dem von Bolgár nach romanischem Vorbild propagierten subjektiven Ehrbegriff und die Forderung nach sachlichen Merkmalen sowie einer bewiesenen Beleidigungsabsicht, um eine duellwürdige Ehrverletzung annehmen zu können. Damit wurden Ehrenhändel aus nichtigem Anlass stark eingeschränkt. In den 1980er Jahren kam es unter den österreichischen Waffenstudenten zum großen „Busson-Streit“. Viele Verbindungen lehnten den "Busson" wegen der unbedingten Genugtuung ab. Daraufhin kündigten sich Verbindungen, die in diesem Streit unterschiedliche Positionen vertraten, gegenseitig das Paukverhältnis.
  • Eine Ausnahme bildeten die sehr alten Corporationen der baltischen Universität Dorpat. Die zahlreichen Ehrenhändel – ganz anders als in Deutschland zum größeren Anteil innerhalb der eigenen Corporation – wurden in der Regel bei Kreismensuren ausgetragen. Da den Corporationen als ebenbürtige Mitglieder zu allen Zeiten aber auch Anti-Duellanten angehörten, die etwa die Mensur aus religiösen Gründen ablehnten, war die Mitgliedschaft im Corps nie an eine Pflichtmensur geknüpft. Bei der bis 1939 gepflegten, sehr viel ursprünglicheren "Kreismensur" bewegten sich die Gegner frei innerhalb eines Kreises. Angriffsfläche war der mit einem leichten Hemd bekleidete Brustbereich, während der Kopf durch einen nach vorne offenen Lederhelm mit Schirm geschützt war. Mit dem Schirm konnten Schläge des gegnerischen Hiebers abgefangen werden. Der Hals wurde durch eine mit Holzstäbchen verstärkte Lederhalskrause geschützt.
  • In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges lebte Wolf Adam von Hirschberg auf Ebnath und Schwarzenreuth (* 1614). Er war wegen seiner Ehrenhändel berüchtigt. So hat er am „4. Febris 1639 den Georg Friedrich Zweiffel nahe bey Tirschnitz in einem Duell mit der Pistoll vom Pferd herunter und zu Todt geschossen“, was ihm eine hohe Geldstrafe einbrachte. Durch seine Beteiligung als Freireiter auf kurbayerischer Seite erhielt er einen teilweisen Straferlass. 1671 musste er wegen eines ähnlichen Vorfalls außer Landes gehen, da eine Streitsache „wegen des erschossenen Hirten Hans Hauer zu Kastl“ anhängig war. 1687 verstarb seine erste Gattin und er heiratete 1690 mit 76 Jahren erneut. Im Sterbematrikel heißt es über ihn: „Am 6. Juny 1694 verstarb der vorneme und gestrenge Herr Wolf Adam von Hirschberg in Schwarzenreuth – versehen mit den Sterbesakramenten – 80 Jahre alt – in vielen Zweikämpfen Sieger… Verbotene Künste zu Hieb- und Stichfestigkeit hat er vor Empfang des Bußsakraments abgeschworen“.
  • Viele Praktiken, wie etwa der Gabentausch oder die Ehrenhändel in vorkapitalistischen Gesellschaften oder der Kulturbereich in kapitalistischen Gesellschaften, besitzen den Anschein der Uneigennützigkeit, denn sie sind nicht auf unmittelbaren ökonomischen Gewinn ausgerichtet. Dennoch gehorchen sie einer ökonomischen Logik. Auch hier ist das Ziel der Beteiligten eine Maximierung der Profite des jeweiligen Feldes, etwa in Form von Ehrenerweisen oder Ansehen.
  • Der Verein war ursprünglich schlagend und richtete 1877/78 ein so genanntes Ehrengericht (später Ehrenrat) ein. Etliche Ehrenabkommen, Ehrenhändel und Ehrenordnungen zeigen eine Orientierung an den studentischen Corps an; 1883 wurde in der Satzung festgelegt, leichte Mensuren auf "Corpswaffen des Kösener SC" zu fechten, bei schweren Mensuren waren schwarze Waffen (Säbel) vorgegeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Mensuren nicht wieder aufgenommen, bereits in den 1990er-Jahren auch Frauen zugelassen. Die aktuellen Leitlinien betonen eine internationale Ausrichtung und eine liberal-freiheitliche, durch Toleranz geprägte Grundhaltung ohne Bindung des Vereins an Parteien und Weltanschauungen.

    Werbung
    © dict.cc English-German dictionary 2024
    Enthält Übersetzungen von der TU Chemnitz sowie aus Mr Honey's Business Dictionary (nur Englisch/Deutsch).
    Links auf das Wörterbuch oder auch auf einzelne Übersetzungen sind immer herzlich willkommen!